Das JahresforumExtra
Aufwachsen im Kreis, das heißt: Aufwachsen in mittelgroßen und kleineren Städten und Gemeinden. Jungsein im Kreis - in der „Fläche“ - unterscheidet sich vom Aufwachsen in großen Städten in vielerlei Hinsicht. Wie es sich heute damit verhält und welche jugend- , bildungs- und ausbildungspolitischen Herausforderungen für die kreisangehörigen Städte und die Kreise sich daraus ergeben, soll Thema des JahresforumExtra sein. Als Veranstalter sind die Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative und der Rhein-Neckar-Kreis, der Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft ist; Erfahrungen und konzeptionelle Ansätze aus dem Rhein-Neckar-Kreis sollten zugleich ein wichtiger Bezugspunkt der Tagung sein. Gelingende Bildungsbiografien sind hierbei eine der wichtigen Zielgrößen.
Die Tagung soll sich dem „Jungsein im Kreis“ vor allem aus zwei Perspektiven (und damit in zwei großen Abschnitten) widmen: nämlich erstens mit einer Bestandsaufnahme zur „Lage“ junger Menschen in Kreisen und deren Einschätzungen und Umgangsweisen und zweitens in Hinblick auf Handlungserfordernisse, die sich den kreisangehörigen Städten und dem Kreis sowohl jeweils einzeln als auch vor allem gemeinsam stellen. Dabei sollen sowohl die bisherigen „guten Lösungen“ als auch die Defizite zur Sprache kommen und vor allem in die (absehbare und gestaltbare) Zukunft geschaut werden.
Zum ersten Teil der „Bestandsaufnahme“ gehören Bereiche wie: generell Zugänglichkeit und Erreichbarkeit, u.a. von Bildungseinrichtungen, Ausbildungsmarktlage und Ausbildungsbeteiligung, zur Lage von Jugendlichengruppen mit Benachteiligungsrisiken, Freizeitmöglichkeiten und Freizeitverhalten, Selbstorganisation und Partizipation, besondere Problemlagen und Problempunkte.
Zum zweiten Teil gehören insbesondere Fragen nach besonderen Handlungsbedarfen, jugend- und bildungspolitischen Zielstellungen, den durch Landes-und Bundespolitik gesetzten Rahmenbedingungen und den Chancen und Schwierigkeiten von Erfahrungstransfers und Koordinierung.
Der Preview
Am 23./24. April 2020 sollte auf Einladung des Rhein-Neckar-Kreises und der Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative in Heidelberg dieses JahresforumExtra zu „Junges Leben im Kreis" stattfinden. Leider musste es Jahresforum wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Es soll aber, sobald dies realistischer Weise möglich ist, doch noch als Präsenzveranstaltung stattfinden.
Denn das Thema erscheint uns nach wie vor wichtig und aktuell: Aufwachsen im Kreis, das heißt: Aufwachsen in mittelgroßen und kleineren Städten und Gemeinden. Jungsein im Kreis - in der „Fläche" - unterscheidet sich vom Aufwachsen in großen Städten in vielerlei Hinsicht. Wie es sich heute damit verhält und welche jugend- bildungs- und ausbildungspolitischen Herausforderungen für die kreisangehörigen Städte und die Kreise sich daraus ergeben, soll Thema des JahresforumExtra sein.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann nicht entschieden werden, wann die abgesagte Veranstaltung stattfinden wird. Um aber die Zeit zu nutzen und fachlich in Kontakt zu bleiben, möchten wir zu einem digitalen Preview einladen.
Was ist damit gemeint? Wir eröffnen hier auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft eine Dialog- Plattform zum Thema „Junges Leben im Kreis". Hierzu erbitten wir Beiträge: einen Text - dies kann eine Fassung oder Zusammenfassung des Beitrags sein, der schon für die Tagung im April in Vorbereitung war - oder ein Beitrag, der sich auf die aktuelle Situation bezieht, oder auch ein schon veröffentlichter oder „aus der Schublade" kommender Text zum Thema. Dies könnte ergänzt werden um Interviews, die als Video aufgezeichnet oder in einen Text übertragen werden, Materialien zum Thema, usw. Wenn wir alle Spaß daran finden und es gut läuft, könnten in der Folge dann die schon platzierten Beiträge kommentiert werden, es könnten neue entstehen, also tatsächlich eine Art Dialog. Die Befürchtung, dass damit die Präsenzveranstaltung überflüssig wird, haben wir nicht, dafür ist unsere Zeit zu unruhig, die Betroffenheiten und die Anforderungen an Kommunale Koordinierungen verändern sich laufend.
Kommunale Koordinierung in Kreisen
In der Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative sind unterschiedliche Kommunaltypen anzutreffen: große Städte, Kreise und kreisangehörige Städte. Sie bedeuten für die Kommunale Koordinierung und lokale Verantwortungsgemeinschaften von Bildungsübergängen und gelingenden Bildungsbiografien unterschiedliche Rahmenbedingungen. Was Kommunale Koordinierung auf Kreisebene macht und kann, wird auf dem geplanten JahresforumExtra und auch im Preview eine wichtige Frage sein und war Gegenstand einer Fachtagung „Bildungskoordinierung – (keine) Kreisaufgabe?“ am 21./22.November 2019 in Miltenberg (Main). Zur Dokumentation der Beiträge: Fachtag 2019 Miltenberg
Der Rhein-Neckar-Kreis
Der Rhein-Neckar-Kreis ist mit knapp 550.000 Einwohner*innen der einwohnerstärkste Landkreis in Baden-Württemberg und der nach Einwohnerzahl fünftgrößte in Deutschland. Er liegt im Nordwesten des Landes im Regierungsbezirk Karlsruhe und gehört zur Metropolregion Rhein-Neckar. Sitz des Landkreises ist Heidelberg, das selbst ein Stadtkreis ist und dem Landkreis nicht angehört. Größte Stadt im Landkreis ist die Große Kreisstadt Weinheim. Über die Bildungskoordination in Weinheim – auch mit Blick auf den Kreis – berichtete Jürgen Ripplinger auf der Fachtagung in Miltenberg (siehe oben). Heidelberg als Ankunftsort für einen Jungen, der aus dem Bosnien-Krieg geflüchtet ist, spielt eine wichtige Rolle im mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman Herkunft von Saša Stanišić. – Über Jugend und Jugendarbeit im Kreis ist nachzulesen in: Archiv der Jugendkulturen e.V., Postillon e.V. (Hrsg) 2017: check das! Berlin
Preview-Beiträge
Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft 2011: Landkreise- kreisangehörige Städte und Gemeinden
Kommunales Übergangs- oder Bildungsmanagement oder – wie die Arbeitsgemeinschaft es nennt: - Kommunale Koordinierung war lange Zeit vor allem ein Thema für Großstädte. Kreise und kreisangehörige Städte sind aber der Lebenszusammenhang sehr vieler Menschen in Deutschland. Die Arbeitsgemeinschaft hat sich schon frühzeitig zu den Aufgaben Kommunaler Koordinierung auf Kreisebene und in Arbeitsteilung und Kooperation mit den kreisangehörigen Städten – und dort vor allem mit den bildungsaktiven unter ihnen – positioniert.
Positionspapier: Landkreise - kreiszugehörige Städte und Gemeinden 2011
PDF (ca. 50 Kb)
Stark im Land
Peggy Eckert, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS)
Mit dem Programmverbund Stark im Land – Lebensräume gemeinsam gestalten macht sich die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) für Kinder- und Jugendbeteiligung im ländlichen Raum in Sachsen stark. Stark im Land unterstützt Kommunen dabei, kinder- und jugendgerechter zu werden und ermuntert junge Menschen, ihre Lebenswelt aktiv mitzugestalten.
Da das Programmteam aufgrund der aktuellen Situation sich nicht persönlich mit Ansprechpartnerinnen und -partnern in den Kommunen treffen kann, hat es das Format „Stark im Land im Gespräch: Online" ins Leben gerufen. Dort spricht die die DKJS mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren über ihre innovativen Ideen und ihren Arbeitsalltag in der aktuellen Situation.
Wo liegen die Herausforderungen und welche kreativen Lösungsansätze gibt es?
Hier geht es zu den Videos (externe Links):
https://www.starkimland.de/stark-im-land-im-gespraech-online/
https://www.youtube.com/channel/UCLYTsOI-3QAnQ3yYG1feSyw