Den Übergang von der Schule in die Arbeitswelt wirksam zu gestalten, ist eine Daueraufgabe: diese Erkenntnis hat sich allmählich durchgesetzt. Hierzu hat die Arbeitsgemeinschaft durchaus beigetragen, weil sie seit 2008 von Jahresforum zu Jahresforum deutlich gemacht hat, dass es für die Kommunen dabei nicht nur, aber stets auch und weiterhin, um die Vermeidung sozialer Folgelasten nicht gelingender Übergänge geht. Zugleich geht es um das künftige Zusammenleben „vor Ort“, um die wirtschaftliche, kulturelle und demokratische Zukunft. Früh wurde deswegen dem Motto „Niemand darf zurückbleiben“ ein zweites Motto an die Seite gestellt: „Jede und jeder wird gebraucht“.
Dauerhafte Aufgabe bleibt die Übergangsgestaltung, weil Bildungssystem und Arbeitswelt unterschiedliche Eigenlogiken und Entwicklungsdynamiken haben, und weil jede junge Frau und jeder junge Mann immer wieder für sich persönlich einen angemessenen Weg finden muss. Der Übergang ist und bleibt für also für alle eine Herausforderung; die Risiken allerdings verteilen sich ungleich. Ihre Erfahrungen und Erkenntnis aus fünf Jahren gemeinsamer Arbeit sind nachzulesen in „Lokale Bildungsverantwortung“ , eine Art Handbuch aus der Arbeitsgemeinschaft, das kürzlich erschienen ist.
Die Freiburger Erklärung, die zum Jahresforum im Frühjahr 2013 veröffentlicht wurde, unterstreicht noch einmal die Rolle, die den Kommunen bei der Gestaltung des Übergangs Schule – Arbeitswelt zufällt. Es heißt dort u.a.:
„Kommunale Koordinierung war und ist die Formel, für die die Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative steht. Sie drückt aus, dass die Städte und Kreise aufgrund ihrer Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwohl sich dazu verpflichtet sehen, federführend im Rahmen einer lokalen Verantwortungsgemeinschaft aller einschlägigen Akteure tätig zu werden. Kein anderer Akteur vor Ort verfügt über diese unbezweifelbare breite Legitimation – auch und vor allem gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern.“
Die Arbeitsgemeinschaft hat sich stets als Impulsgeber für Kommunale Koordinierung im Übergang Schule – Arbeitswelt verstanden, sowohl nach innen, also zu den mitarbeitenden Städten und Gemeinden hin, als auch im Sinne einer Anwaltschaft nach außen. Immer aufs Neue fragen wir uns, ob die Arbeitsgemeinschaft noch gebraucht wird. Vieles ist in Bewegung gekommen (siehe auch Hintergründe). Dennoch: Von einer breiten Durchsetzung von Kommunaler Koordinierung und ihr angemessener förderlicher Rahmenbedingungen sind wir noch weit entfernt. Und dies vor dem Hintergrund der Einsicht, dass es sich um eine dauerhafte Aufgabe handelt.
Wir haben deshalb beschlossen, der Arbeitsgemeinschaft in den nächsten Jahren eine noch deutlichere Stimme und ihr mehr Stabilität zu geben. Mehr „Stimme“: hierfür wurde die Homepage neu gestaltet. Sie wird zum einen besser als bisher zeigen, wie lebendig sich Kommunale Koordinierung vor Ort entwickelt. Wir beiden Sprecher jedenfalls denken, dass ihre Arbeit in unseren Städten Weinheim und Hoyerswerda durchaus vorzeigbar ist. Zum anderen werden wir uns auf ihr mehr als bisher in die laufenden Debatten einmischen. Mehr Stabilität erwarten wir durch die erfolgte Gründung des Fördervereins. Unsere Stimme wird gewichtiger, wenn weitere Städte und Kreise, aber auch Stiftungen, Verbände und Einzelpersonen zu uns stoßen (xxx). Hierzu laden wir herzlich ein.