Die Initiative, die Weinheims Namen trägt
„Es freut uns, dass wir dieser Initiative nicht nur den Namen, sondern auch Impulse geben dürfen. Und am liebsten sind wir Gastgeber – auch heute für die Initiative, die unseren Namen trägt.“ Mit Sätzen wie diesen hat Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard am Donnerstag rund 100 Bildungsexperten aus der ganzen Republik begrüßt.
Sie sind zum Jahresforum der bundesweit tätigen Arbeitsgemeinschaft „Weinheimer Initiative“ erstmals an deren Gründungsort gereist – zurück zu den Wurzeln. Die Weinheimer Initiative setzt sich seit neun Jahren für die Kommunale Koordinierung des Bildungsübergangs von der Schule ins Berufsleben ein. Mehr als 20 Städte und Landkreise, darunter auch Landeshauptstädte wie Kiel, Hannover und Stuttgart, gehören dazu und haben jetzt Fachleute nach Weinheim geschickt.Zu den Forums-Teilnehmern gehören Vertreter von Behörden, Ministerien, Stiftungen, Wissenschaft und Politik. Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard ist einer von zwei Sprechern der Initiative.Bei seiner Begrüßung der Tagungsteilnehmer in der Stadtkirche (die im Ensemble mit dem Alten Rathaus und der Ulnerschen Kapelle als Tagungsort dient) ging der Weinheimer Rathauschef auf die Hintergründe ein und erklärte, warum diese bundesweit tätige Initiative den Namen Weinheim trägt. Er erinnerte an das „bildungs- und gesellschaftspolitisch ungemein weitsichtige Unternehmer-Ehepaar Gisela und Herrmann Freudenberg“.Bernhard: „Sie erkannten früher als andere, dass es viele junge Menschen gibt, die beim Übergang von der Schule in den Beruf von einem kommunalen Netzwerk begleitet werden müssen, weil sie es sonst nicht schaffen.“ Dieser Weitblick in den Themen Soziales und Bildung hatte schon 1984 zur Gründung der Freudenbergstiftung geführt. Außerdem, so Bernhard, habe es damals schon einen engagierten und echt jugendpolitisch „tickenden“ Stadtjugendring gegeben. Schon damals sei der Begriff der „kommunalen Verantwortungsgesellschaft“ geprägt worden, der Weinheim bis heute trage.
„Man traut uns etwas zu”
Diese Gemengelage und das Engagement der Akteure habe schon in den 90er Jahren und in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends zu einer ganzen Reihe von Projekten und Initiativen geführt, die wiederum die Basis bilden für die Idee und die Organisation der „Weinheimer Initiative“. Bernhard nannte den Weinheimer Unterstützerkreis Berufsstart WUB, die Regionale Jugendagentur Job Central sowie deren Schwester-Agentur“ „Integration Central“ als Fachstelle für Bildung, Sprachförderung und interkulturelle Verständigung.Dies sei dann 2011 zum Bildungsbüro Weinheim weiterentwickelt worden, seit diesem Jahr ist Weinheim auch für den Rhein-Neckar-Kreis eine offizielle Bildungsregion im Land Baden-Württemberg. Bernhard erwähnte auch die oft zitierte „Weinheimer Bildungskette“. Im Mai 2012 hat der Gemeinderat der Stadt Weinheim diese Kommunale Koordinierung per Beschluss als kommunale Aufgabe anerkannt und ein Koordinierungsbüro als städtische Dienststelle eingerichtet. Der OB: „Im Land Baden-Württemberg kennt man den Bildungsstandort Weinheim, und man traut uns etwas zu. So kommt es zum Beispiel, dass vor zwei Jahren auch der Schulversuch „AV Dual“ in Weinheim und Mannheim angesiedelt wurde: in Weinheim sind es zwei berufliche Schulen des Landkreises.“ Bernhard erklärte: „Wir leben die Idee der Kommunalen Koordinierung auch deshalb so überzeugt und erfolgreich, weil wir dabei das tun, was wir am besten können: Netzwerke knüpfen und unterhalten.“ Als aktuelles Beispiel nannte er auch das „Bündnis Ausbildung Weinheim“ und den demnächst stattfindenden Weinheimer Ausbildungstag WHAT. So nehme Weinheim in dieser Arbeitsgemeinschaft gerne eine zentrale Rolle ein, nicht nur als Namensgeber und Gründungsort, sondern auch alsSitz der Geschäftsstelle und Ort weiterer Treffen. Nach OB Bernhard begrüßte Landrat Stefan Dallinger die Tagungsteilnehmer und betonte die konstruktive Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und der Großen Kreisstadt Weinheim insbesondere in Bildungsfragen. OB Bernhard sei dabei ein unermüdlicher Antreiber.(Erstellt am 16. Juni 2016)
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